Schloss Lány

Das Barockschloss in der Gemeinde Lány, inmitten der Wälder rund um die Burg Křivoklát, liegt unweit von Prag und ist seit dem Jahre 1921 die offizielle Sommerresidenz der Präsidenten der Tschechoslowakischen und später der Tschechischen Republik, und daher für die Öffentlichkeit unzugänglich. Doch Besucher können den weitläufigen Schlosspark und das Palmenhaus aus dem Jahre 1879 besichtigen. Von Prag nach Lány gelangen Sie am besten auf der Autobahn in Richtung Karlsbad (knapp 35 km).

Schlosspark

Der Schlosspark wurde rund um das Jahr 1770 angelegt. Das heutige Aussehen beeinflussten die Umgestaltungen von J. Plečnik, dessen markanteste Veränderung vor allem die Mauer an der Ostseite am Teichdamm war, deren Bestandteil ein imposanter Brunnen ist. Diese besteht aus fünf dorischen Säulen, die Löwenköpfe aus Bronze zieren, aus welchen Wasser in den Brunnen rinnt und dann als ein mächtiger Wasserstrom in den Teich fließt. Die Löwenköpfe sollen die historischen Länder der Tschechoslowakei symbolisieren: Böhmen, Mähren, Schlesien, die Slowakei und die Karpatenukraine. Auf diese Weise wollte der Architekt die Geschlossenheit des neu entstandenen Staates ausdrücken.

  • Öffnungszeiten vom 1. März bis 31. Oktober: Dienstag - Sonntag
  • Hunde sind im Park nicht erlaubt
März, Oktober 9.30 - 17.00
April - Juni 9.30 - 19.00
Juli - August 9.30 - 20.00
September 9.30 - 19.00
Eintrittspreis Frei

 

Schloss Lány und T. G. Masaryk

Schloss Lány avancierte zu einem der Lieblingsorte von Tomáš Garrigue Masaryk, dem ersten tschechoslowakischen Präsidenten. Nach seiner Abdankung aus dem Amt des Präsidenten im Jahre 1935 wurde ihm ermöglicht, dauerhaft nach Lány zu ziehen. Schließlich wählte er Lány zum Ort der letzten Ruhestätte für sich und seine Familie. Das Familiengrab der Familie Masaryk auf dem Friedhof in Lány wurde auch während der totalitären Regierung zum Symbol der tschechoslowakischen Demokratie.

Die Geschichte des Schlosses

Die älteste schriftliche Erwähnung des Schlosses in Lány stammt aus dem Jahre 1392. Bereits damals stand hier eine hölzerne Festung. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Gemeinde von Rudolf II. erworben, der an der Stelle der alten Festung ein schlichtes Jagdschloss im Stil der Renaissance errichten ließ, das im Laufe des 17. Jahrhunderts im Barockstil umgebaut wurde.

Ende des 17. Jahrhunderts erwarb das Adelsgeschlecht Waldstein das Schloss. Graf Johann Josef von Waldstein ließ es im Jahre 1730 aufstocken. Ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts war das Schloss Lány im Besitz des Adelsgeschlechts Fürstenberg, und zwar bis zum Jahre 1921, als das Schloss vom tschechoslowakischen Staat für repräsentative Zwecke des Präsidenten erworben wurde. Das Schloss wurde unzählige Male umgebaut, wobei das heutige Aussehen das Ergebnis von Umbauarbeiten aus den Jahren 1902 – 1903 ist.